Frühkindliche Reflexe



Was sind frühkindliche Reflexe?

 

Frühkindlichen Reflexe bleiben häufig unbemerkt, obwohl sie eine der Hauptursachen für ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie sowie Lern- und Verhaltensschwierigkeiten bei Kindern sein können. 

 

Wenn diese Reflexe nicht vollständig integriert werden, kann dies die Entwicklung deines Kindes beeinträchtigen.

 

Mit gezielten Reflexintegrationsübungen kannst du deinem Kind helfen, diese Hindernisse zu überwinden und sein volles Potenzial zu entfalten. 

 

Um den Hintergrund der Reflexintegration zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, was „Reflexe“ sind und wie sie sich auswirken.

 

Reflexe sind unbewusste, stereotype, also immer gleiche Reaktionen des Organismus auf Reize, wie Körper- oder Umweltreize.

 

Sie dienen der Entwicklung, sowie dem Schutz und der Vorbereitung auf weitere Entwicklungsschritte.

 

Um ein alltagstaugliches Beispiel anzuführen, damit man eine Vorstellung einer Reflexreaktion hat, möchte ich kurz den Lidschluss erklären. Nähert sich etwas dem Auge, kommt es unwillkürlich zum Lidschluss. Was macht dieser Reflex? Er schützt unser Auge.

 

Genauso verhält es sich, wenn man die Hand versehentlich auf eine heiße Herdplatte hält. Der Reflex verursacht eine blitzschnelle Rückziehreaktion.

 

Der Sinn der Reflexe liegt also meist in der schnellen Reaktion auf einen Reiz und dient als Schutz unseres Lebens bzw. von den jeweiligen Körperbereichen. Zudem gibt es noch Reflexe, die für die Nahrungsaufnahme verantwortlich sind, wie der Schluck- oder Speichelreflex.

 

Es gibt neben den „automatisierten Bewegungen“, die wir lernen und dann ein Leben lang reflexhaft ausführen – wie Gehen oder Rad fahren – auch die „frühkindlichen Reflexe“, die ein Hauptbestandteil der kindlichen Entwicklung und Reifung sind.

 

In der Schwangerschaft sind die Reflexe für die Bewegungen des Ungeborenen verantwortlich. 

 

Im Laufe der Entwicklung, also ca. ab dem 2./3. Lebensjahr sollen die anfangs überlebenswichtigen Reflexe schließlich durch übergeordnete Zentren abgelöst oder selbst soweit zurückgedrängt werden, dass keine Beeinflussung des Groß- und Mittelhirn gesteuerten Handelns und Verarbeitens stattfindet.

 

Ist das nicht der Fall ist eine Reflexintegration wichtig.

 

Solange Restreflexe vorhanden sind, lösen Reize oder Bewegungsmuster immer wieder eine unwillentliche Bewegung aus.

 

Diese Bewegungen behindern das Kind in der Motorik und sind Energie-, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsräuber, da Reflexe im Körper stets den Vorrang haben.

 

Zudem werden Handlungsabläufe gestört und adäquate Bewegungen können nicht stattfinden.

 

In einem individuellen und dennoch klar strukturierten Bewegungstraining wird die zum Teil noch fehlende Hemmung der Reflexe nachgeholt.